Berliner Taksim

Clouds and Broken Pattern for Violin and Chamber Ensemble

from the Premiere at the Pierre Boulez Saal in Berlin


Monia Rizkallah & Ramal Ensemble

Alawad’s Berliner Taksim für Violine und Ensemble sucht nach einer Fortschreibung von Traditionslinien und schlägt gleichzeitig eine Brücke in die Berliner Gegenwart. „Die Komposition trägt den Berliner Geist in sich. Hier bin ich musikalisch erwachsen geworden und so ist dieses Stück Ausdruck der produktiven Koexistenz beider Orte – Damaskus und Berlin – in meiner Musiksprache“, erklärt der Komponist, „Der klassische Taksim ist eine Improvisation für ein Soloinstrument, begleitet von Pedaltönen des begleitenden Ensembles. Ich möchte diese hierarchische Struktur aufbrechen, kritisieren und ihr ein alternatives Modell entgegenstellen.“

Die drei langsamen ersten Sätze, Cloud I–III, tragen Einflüsse elektronischer Musik und stellen progressive Versuche der Interaktion zwischen der Violine und den begleitenden Musikern dar. Die Solistin ‚spricht‘ mit detaillierten Fragmenten einer kondensierten und offen gestalteten Form des Taksim gegen die übrigen Instrumente an. Zwischen beiden Seiten entwickelt sich ein Austausch, der sich darin fortsetzt, dass auch die einzelnen Sätze dialogisch aufeinander reagieren und schließlich in den schnellen letzten Satz münden. „Das Ergebnis ist ein Broken Pattern, ein aufgebrochenes Muster. Es zeigt sich, dass der Taksim auch ohne hierarchische Gefolgschaft funktionieren und im Kontrast der Ideen imperfekt und schön sein kann.“

Madeleine Onwuzulike

English